Bauzustandsanalyse Schornsteine

Kokerei Zoll­verein Essen

Zeche und auch ehemalige Kokerei Zollverein gehören seit 2001 zum UNESCO Weltkulturerbe. 1998 nahm die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur die Kokerei in ihre Obhut. Die Stiftung kümmert sich um Erhalt und denkmalgerechte Nutzung der Gebäude und technischen Anlagen des Industriedenkmals.

Die Kokerei wurde in den Jahren 1957 bis 1961 in Anbindung an die Zentral­schacht­anlage Zollverein XII errichtet. Die Gestaltung der Kokerei übernahm der Industrie­architekt Fritz Schupp. Am 12. September 1961 wurde der erste offizielle Ofen gedrückt. Im Jahre 1961 verfügte die Kokerei über 192 Koks­öfen bei einer Kapazität von 5000 t Koks täglich. 1973 wurde die Zahl der Öfen von 192 auf 304 erweitert und die Leistung auf 8600 t Koks pro Tag erhöht. Zwischen­zeitlich waren bis zu 1000 Menschen beschäftigt. (Quelle: www.zollverein.de/info/geschichte)

Herausforderung

Zur denkmal­geschützten Gesamt­anlage der Stiftung Zollverein gehören 6 Mauer­werks­schorn­steine der Kokerei , die nicht mehr in Betrieb sind. Der bauliche Zustand der Schorn­steine sollte analysiert und geeignete Sanierungs­maßnahmen sollten formuliert werden.

Die Schornsteine 2 bis 5 wurden Ende der 1950er Jahre gebaut. Sie haben eine Höhe von 80,00 m. Die Schornsteine 1 und 6 aus den 1970er Jahren haben eine Höhe von 98,00 m. Aufgrund des schlechten Zustandes der Schornsteine war eine Begehung über die Steigeisengänge nicht möglich. Parallel zu den Schornsteinen verlaufen Kohlebandanlagen und Verteilertürme, die die Zugänglichkeit erschweren. 

Lösung 

Zur Überprüfung des baulichen Zustandes der Schorn­steine wurden an 3 Schorn­steinen jeweils 4 Bohrkerne, je Ebene, im Trocken­bohr­verfahren in 7 bis 10 Ebenen (von ca. + 0,30 m bis 98,00 m), in der jeweils vorhandenen Mauerwerks­dicke von 0,24 bis 0,90 m entnommen. Da die Begehung über die Steigeisen­gänge nicht möglich war mussten zwei schwere Mobilkrane (220t und 450t) eingesetzt werden. Die Ausführung der Probe­bohrungen erfolgte dann mit Hilfe von Arbeits­körben.

Bauzustandsanalyse

Probebohung

Bauzustandsanalyse

Bohrkerne

Die Materialproben wurden von einem Sachverständigen geprüft, fotografisch dokumentiert und labortechnisch untersucht. 

Weitere Leistungen im Rahmen der Bestandanalyse waren:

  • Kontrolle der Mauerwerksbandagen aus Stahl 
  • Kontrolle der Lichtinstallationen
  • Kontrolle der Mündungsabdeckungen
  • Innenbefahrung eines Schornsteins
  • Entfernen von lockerem Fugen- und Steinmaterial 

Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun ausgewertet und sind Grundlage für ein Sanierungskonzept.

Ihr Ansprechpartner

Lösungen

Leistungen

  • Bestandsanalyse
  • Materialanalyse
  • Gutachten
  • Sanierungskonzeption
  • Bauorganisation
  • Durchführungsplanung
  • Baubegleitung

Fotos

  • Astrid Theisen